Ernährung

Unsere Erfahrungen zum Thema Ernährung.

Ich möchte hier nicht Werbung machen für eine Fütterungsart,

oder ein bestimmtes Futter.

Das Ziel dieses Artikels ist es Tierhalter dazu zu ermutigen sich Gedanken darüber zu machen was Sie Ihren Lieblingen täglich in den Fressnapf füllen.

Wenn es um die Ernährung unserer Haustiere geht da scheiden sich die Geister.

 

Da gibt es auf der einen Seite Tierhalter und natürlich die Hersteller von Tierfutter, die überzeugt sind das nur das industriell und nach neusten Erkenntnissen hergestellte Tierfutter aus dem Fachhandel alles drin hat was unsere Lieblinge brauchen.

 

Auf der anderen Seite die Tierhalter die darauf schwören Ihre Tiere mit rohem Fleisch und Gemüse richtig zu ernähren.

 

Sogar vegetarische Nahrung für Hunde und Katzen gibt es zu kaufen.

 

Aber was ist nun die richtige Ernährung für unsere Tiere?

 

Hierzu zwei Geschichten aus eigener Erfahrung:

Als ich noch ein Kind war (ca. Mitte der siebziger Jahre) hatten meine Grosseltern die Bergbauern im Tessin waren eine Katze.

Keine Rassekatze sondern eine Strassenmischung mit der Aufgabe dafür zu sorgen das sich keine Mäuse verbreiteten.

Diese Katze wurde ihr Leben lang mit Essensresten ernährt,

da sich meine Grosseltern einfach kein Katzenfutter leisten konnten.

Und wenn sie Lust auf Fleisch hatte, hat sie sich eine Maus oder einen Vogel gefangen.

Wenn man heute die Werbung für Tierfutter anschaut hätte diese Katze wohl keine fünf Jahre alt werden dürfen,

da sie ja nicht ausgewogen und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ernährt wurde.

Auch einen Tierarzt hat diese Katze nie kennengelernt.

Armes Tier ohne Impfungen und wissenschaftlich zusammengestelltes Futter.

 

Die Katze erfreute sich 21 Jahre lang ihres Lebens!

 

Die nächste Geschichte betrifft meine eigene Katze:

Gerade 20 Jahre alt und zuhause ausgezogen habe ich mir den Wunsch nach einer Katze als Wohnpartner erfüllt.

Mit den besten Absichten habe ich meine Katze nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit bestem Trockenfutter aus dem Fachhandel ernährt.

Jährliche Besuche beim Tierarzt zwecks Untersuchung und Impfung wurden nie versäumt.

 

Trotz angeblich optimaler Ernährung und bester medizinischer Betreuung starb meine heissgeliebte Katze mit gerade mal 12 Jahren an Nierenversagen.

 

Einige Monate später wurde das vermeintlich gesunde Futter vom Markt genommen, mit dem Verdacht bei Katzen Nierenversagen auszulösen.

 

Wie kann es sein das eine Katze durch Fehlernährung stirbt, trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnissen und medizinischer Versorgung?

 

 

Ende 2011 ist nun Dusty (Dragon von Burg Lobenstein) bei uns eingezogen.

Anfangs bekam Dusty das Trockenfutter das er gewohnt war und hat es auch ohne Probleme gefressen.

Nach zirka zwei Monaten mochte er das Futter nicht mehr und wir fingen an uns Gedanken über Dusty`s Ernährung zu machen.

Also fing ich an in Büchern und im Internet zu stöbern mit dem Ziel unseren Hund möglichst artgerecht zu ernähren.

Dies wirft nun die Frage auf was braucht den ein Hund um alle Nährstoffe zu bekommen die er braucht?

Da der Hund vom Wolf abstammt und somit ein Fleischfresser ist, liegt es nahe das ein gutes Futter zum Grossteil aus Fleisch bestehen müsste.

 

Beim Hund geht man davon aus das sein Futter zu 70% aus Fleisch, Knochen und Innereien und zu 30% aus Gemüse, Früchten und Kräutern bestehen sollte.

 

Schaut man sich aber die Zusammensetzung von industriell hergestelltem Futter an dann wird sehr schnell klar das hier allerlei beigemischt wird was eigentlich nicht ins Tierfutter gehört, egal ob es sich um Trocken oder Nassfutter handelt.

Sehen wir uns mal die Zusammensetzung eines bekannten Hundefutters an.

 

Trockenfutter:

Getreide (mind. 4%), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. vom Rind: mind. 4%), Öle und Fette, Gemüse (Karotten: mind. 4%), Mineralstoffe, Milch und Molkereierzeugnisse, Zucker, Fisch und Fischnebenerzeugnisse. Inhaltsstoffe: Rohprotein 17,0%, Rohfett 13,5%, Rohasche 7,0%, Rohfaser 3,0%, Feuchtigkeit 20,0%.

 

Das Gesetz schreibt vor das der Hauptbestandteil an erster Stelle stehen muss und die weiteren Bestandteile in abnehmender Menge aufgeführt werden.

Bei diesem Futter steht an erster Stelle Getreide als Hauptbestandteil.

Getreide steht im Verdacht bei Hunden Allergien auszulösen und kann vom Hund gar nicht verwertet werden weil sein Verdauungstrakt auf tierisches Eiweiss ausgerichtet ist.

Für den Hersteller ist das Getreide und die pflanzlichen Nebenerzeugnisse ein gutes Geschäft da sie billiger sind als Fleisch.

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse:

Bei der Angabe von mind. 4% Rindfleisch kann man davon ausgehen das der Anteil an Fleisch nicht viel grösser ist und vor allem tierische Nebenerzeugnisse verarbeitet wurden.

Unter tierischen Nebenerzeugnissen versteht man alles was bei der Fleischverarbeitung übrig bleibt also auch Hufe, Federn und andere gruslige Sachen.

Bei den anderen Inhaltsstoffen kann man davon ausgehen das sie ebenso minderwertig sind.

Vitamine werden höchstens als künstliche Zusatzstoffe beigegeben, da die natürlichen Vitamine beim Herstellungsprozess mit hohen Temperaturen verloren gehen.

Damit der Hund dieses Futter auch brav frisst wird dann noch Zucker und andere Geschmacksstoffe reingemischt.

 

 

Man kann davon ausgehen das bei diesem Futter in erster Linie der Profit des Herstellers Priorität hatte und nicht die Gesundheit unserer Tiere.

 

Beim Nassfutter sieht es auch nicht besser aus.

Getreide (min. 4% Reis, min. 4% Mais), Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (min. 4% Geflügel im braunen Brocken), Öle und Fette (min. 0.27% Fischöl, min. 0.2% Sonnenblumenöl), Mineralstoffe, pflanzliche Nebenerzeugnisse (min. 0.7% Zuckerrübenschnitzel), pflanzliche Eiweissextrakte. Inhaltsstoffe: Rohprotein 20,0%, Rohfett 13,0%, Rohasche 7,0%, Rohfaser 2,5%, Omega 6 2,7%, Omega 3 0,5%, Glucosamin 70 mg/kg.

 

Auch hier wieder Getreide an erster Stelle als Hauptbestandteil.

Was ich bedenklich finde ist die Aussage:

min.4% Geflügel in den braunen Brocken.

Gerade im Nassfutter sollte das Fleisch auch ohne Landkarte zu finden sein.

Auch die anderen Bestandteile sind eher fragwürdig z.B. Zuckerrübenschnitzel.

Zuckerrübenschnitzel sind das Abfallprodukt aus der Zuckerherstellung und werden als billiges Füllmaterial verwendet um das Volumen zu vergrössern, ein Nährwert ist nicht mehr vorhanden.

Ebenso die pflanzlichen Eiweissextrakte, ein sehr dehnbarer Begriff .

Hier wird alles verwendet was bei der Herstellung von pflanzlichen von Ölen übrig bleibt, meist Sojaprodukte die auch im Verdacht stehen Allergien auszulösen.

Dies erklärt auch den hohen Anteil an Rohprotein.

Leider sind das zum grössten Teil minderwertige pflanzliche Eiweisse.

 

Hier wird mit dem Slogan geworben:

 

Wir lieben Hunde

 

In erster Linie weil der Hersteller viel Geld damit verdient!

 

 

Dass es auch anders geht zeigt dieses Beispiel eines Nassfutters:

 

Rinderfleisch, -herz, -lunge, -leber, -kehlkopf, -pansen (63 %); Fleischbrühe vom Rind (28 %); Spätzle (4 %); Zucchini (4 %); Distelöl (0,5 %); Calciumcarbonat (0,5 %)

 

Hühnerfleisch, -herz, -leber, -muskelmagen, -hals (63 %); Fleischbrühe vom Huhn (28 %); Reis (4 %); Karotten (2 %); Zucchini (2 %); Distelöl (0,5 %); Calciumcarbonat (0,5 %)

 

Klare Angabe der einzelnen Inhaltsstoffe und ausgewogene Zusammensetzung.

Keine undefinierbaren Beimischungen.

Da versteht auch der Laie was drin ist.

 

B.A.R.F. (Biologisch, artgerechte, Rohfütterung)

Für diejenigen die der industriellen Futterherstellung grundsätzlich skeptisch gegenüber stehen,

bleibt nun die Alternative Ihre Tiere zu barfen.

 

Hier werden rohes Fleisch, Knochen und Innereien mit Gemüse, Früchten und Kräutern verfüttert,

möglichst entsprechend der Ernährung in der Natur.

 

Bei Gegnern und Herstellern von Industrietierfutter hört man immer wieder das Argument das bei dieser Fütterungsart auf die Dauer Mangelerscheinungen auftreten weil der Hund nicht alle Nährstoffe bekommt die in Industriefutter enthalten sein sollen.

 

Nun stellt sich die Frage, ob denn ein Wolf in der Natur immer pünktlich um die gleiche Zeit sein wissenschaftlich zusammengestelltes Getreide, die tierischen Nebenprodukte und all die künstlichen Zusätze bekommt?

 

Der Vorteil dieser Art der Fütterung besteht darin dass man immer zu 100% weiss was im Napf landet.

Auch in grösseren Tiermärkten gibt es mittlerweile alles was es zum barfen braucht.

Der zeitliche und finanzielle Aufwand ist nicht viel grösser als wenn ich eine Büchse öffne.

 

Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte dem empfehle ich folgende Internetseiten und Bücher:

 

http://www.barf-fuer-hunde.de

http://www.hund-und-katze.ch

http://barfen.wordpress.com

 

"Natural Dog Food - Rohfütterung für Hunde"

ISBN: 3-8334-3063-X

 

 

Auch Katzen wollen artgerecht Ernährt werden:

http://www.savannahcat.de

 

Vegetarische Ernährung

Ja Ihr lest richtig auch eine vegetarische Ernährung ist beim Hund möglich.

Ob dies Sinn macht soll jeder für sich entscheiden.

Zu diesem Thema gibt es eine Studie aus Amerika.

300 Hundehalter die über Jahre ihre Hunde vegetarisch ernährt haben wurden zur Gesundheit befragt.

Das Ergebnis kann jeder selbst nachlesen unter:

 

http://www.vegetarismus.ch/peta/hunde.htm

 

Ob es nun möglich ist das tierische Eiweiss das der Hund benötigt durch pflanzliches zu ersetzen ohne das Mangelerscheinungen auftreten,kann ich nicht beurteilen.

 

Für welche Ernährung man sich auch entscheidet,  wichtig ist das man mit einer Portion Skepsis und gesundem Menschenverstand an die Sache heran geht.

 

Da unser „Hauswolf“ ein Feinschmecker ist und auch die Abwechslung liebt, haben wir so ziemlich alles ausprobiert was es an Futter auf dem Markt gibt.

Grundsätzlich sehe ich das Barfen als natürlichste Form der Ernährung, leider konnten wir Dusty noch nicht zur reinen Rohfütterung überreden.

Darum haben wir uns für eine gemischte Ernährung entschieden.

Da gibt`s dann halt auch mal Trocken oder Nassfutter und ab und zu auch mal vegetarisches Futter oder einfach nur ein Omelett mit Schinken.

Wir achten dabei aber darauf nur wirklich hochwertiges Futter ohne all die grusligen Sachen zu verwenden.

So hoffen wir das unser Dusty noch lange und gesund sein Leben geniessen kann.

Da dieser Artikel sehr lang ist steht er für alle auch als PDF- Download bereit.

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